In den letzten Jahren sind immer mehr E-Pianos mit Lernfunktion auf den Markt gekommen. Sie bieten innovative und neue Wege, Klavierspielen zu lernen.
Die besten E-Pianos mit Lernfunktion werden von Yamaha angeboten. Zu empfehlende Modelle sind das Yamaha Clavinova CSP 170, das Yamaha P-S500 und das Yamaha CVP 805.
Es gibt verschiedene Wege, wie die Lernfunktion in E-Pianos umgesetzt wird. In manchen Fällen kann diese Funktion völlig nutzlos sein und in anderen Fällen kann sie sehr hilfreich sein.
E-Piano Lernfunktion – Wie geht das eigentlich?
Die E-Piano Hersteller Yamaha, Kawai und Roland bieten E-Pianos mit Lernfunktion an. Doch die Art und Weise, wie diese Hersteller das umgesetzt haben, unterscheidet sich. Yamaha hat mit Abstand die beste Lernfunktion-Technologie umgesetzt.
Doch damit du das selber beurteilen kannst, gehe ich auf jede einzelne Lernfunktion hier ein.
Die Lernfunktion von Kawai
Die Lernfunktion von Kawai ist ganz simpel und in zwei Stufen aufgebaut. Bei der ersten Stufe kannst du eine vorinstallierte Melodie auswählen, die mit jedem einzelnen Tastendruck von dir abgespielt wird.
Dabei ist es völlig egal, ob du die richtigen Tasten drückst. Du musst einfach nur irgendwelche Tasten drücken und bestimmst dadurch die Geschwindigkeit, mit der das Stück gespielt wird. Würdest du zum Beispiel keine Taste drücken, würde die Musik aufhören.
Ich persönlich sehe in diesem Feature keinen pädagogischen Wert.
Wie das aussieht, kannst du dir in diesem Video anschauen:
In der zweiten Stufe, kannst du die Melodie abspielen und die Begleitung wird automatisch abgespielt. Auch hier lernst du meiner Meinung nach nicht wirklich viel.
Die Lernfunktion von Roland
Roland hat die Lernfunktion ein wenig interessanter und hilfreicher gestaltet. Sie haben nämlich folgendes Problem erkannt: Für viele ist es extrem langweilig, Fingerübungen zu machen und Tonleiter zu lernen.
Doch mit der Lernfunktion von Roland kannst du Fingerübungen von Czerny und Tonleiter mit musikalischer Begleitung spielen. Das hilft dir, mit einem konstanten Rhythmus zu spielen und macht die Erfahrung insgesamt interessanter.
Dazu kommt noch ein sogenanntes Karteikartensystem. Mit einer kostenlosen von Roland bereitgestellten App, werden dir gewisse Noten gezeigt, die du auf der Tastatur drücken sollst. Die App erkennt, ob du die richtige oder falsche Taste gespielt hast.
Wenn du ein Anfänger bist, kann das tatsächlich echt nützlich sein. Doch falls du bereits Noten lesen kannst, ist es viel effektiver, wenn du neue Stücke lernst.
Die Lernfunktion von Yamaha
Jetzt kommen wir zur besten Lernfunktion, die es auf dem Markt gibt. Yamaha hat E-Pianos, die dir mit Lichtern auf einem horizontalem Display über der gesamten Tastatur zeigen, welche Taste du drücken sollst. Es funktioniert ungefähr so wie Guitar Hero oder diese Synthesia-Piano Videos, die du vielleicht schon einmal auf YouTube gesehen hast.
Diese Lichter tauchen nicht einfach plötzlich über einer Taste auf. Sie fließen wie eine Animation von oben nach unten runter, damit du die richtige Taste im richtigen Augenblick spielen kannst.
Doch jetzt kommt der Teil, den ich am allerbesten finde:
Mit manchen E-Pianos von Yamaha kannst du MP3-Dateien in Tutorials umwandeln.
Stell dir vor, dein Lieblingskünstler hat heute einen neuen Song veröffentlicht. Wenn du dir diesen Song als MP3-Datei gekauft hast, kannst du ihm einem Yamaha-E-Piano mit Lernfunktion geben.
Daraufhin erstellt dir das E-Piano Noten, die auf deinem Tablet oder auf dem integrierten Display angezeigt werden. Es erstellt also für dich ein Piano-Cover. Ich selber spiele sehr gerne Covers von moderner Musik und muss mir immer im Internet die Noten kaufen.
Mit so einem E-Piano ist das jedoch nicht nötig. Darüber hinaus, kannst du aussuchen, wie komplex die Noten sein sollen. Jedes Cover kann nämlich sehr einfach oder sehr schwer gestaltet werden.
Und wenn du nicht gut im Noten lesen bist, kannst du auch dann diese Lichter benutzen, die dir zeigen, wann welche Taste gedrückt werden muss.
Achtung: Es ist unklar, ob diese Lernfunktion tatsächlich das Lernen von Klavierspielen beschleunigt. Am Ende des Artikels, gehe ich auf dieses Thema genauer ein.
Die 3 besten E-Pianos mit Lernfunktion
Ich habe gründlich recherchiert und die besten E-Pianos mit Lernfunktion gefunden. Da, wie bereits erwähnt, Yamaha die beste Lernfunktion entwickelt hat, sind alle drei Modelle von Yamaha.
Alle diese E-Pianos haben die oben beschriebene Lernfunktion von Yamaha: Sich bewegende Lichter über der Tastatur, die dir alle Stücke beibringen können, die du als MP3-Datei auf das E-Piano lädst.
Yamaha Clavinova CSP 170 – Ein E-Piano ohne Knöpfe
Ich war etwas verwirrt, als ich dieses E-Piano zum ersten Mal sah. “Wo sind die ganzen Knöpfe hin?”, dachte ich mir. Dieses E-Piano hat nämlich nur einen An/Aus Knopf, einen Lautstärkeregler und einen Knopf zum wechseln von Tönen.
Doch das heißt nicht, dass dieses E-Piano wenig Funktionen hat. Denn das Yamaha Clavinonva CSP 170 lässt sich von einer Tablet steuern. Dort findest du enorm viele Features und Möglichkeiten. Hier gehe ich auf die wichtigsten Sachen ein.
Auf dem Tablet kannst du die Art des Flügels wechseln. Zur Auswahl stehen dir ein CFX Flügel von Yamaha und ein Bösendorfer.
Tipp: Ich empfehle dir unbedingt mal, auf einem Bösendorfer zu spielen, wenn du gerne Stücke mit lautem Bass spielst. Die Flügel von Bösendorfer sind bekannt dafür, dass sie einen stark ausgeprägten Bass haben.
Du kannst auch bestimmen, ob du einen Flügel in einem Studio oder in einem Konzertsaal mit mehr Echo spielst. Es gibt auch eine Vielzahl an anderen Instrumenten, die du aussuchen kannst.
Die Tastatur hat alles, was eine Top-Tastatur braucht:
- Hammermechanik
- Repetitionsmechanik
- Skalierte Gewichtung
- Schwer gewichtete Tasten
- Tasten aus Holz
Die Lernfunktion von diesem E-Piano ist genauso, wie ich es oben zu Beginn beschrieben habe: Es hat Lichter, die gleichmäßig auf einem Display über der Tastatur runtergleiten und dir zeigen, wann du welche Taste spielen musst. Es kann auch MP3-Dateien in Noten umwandeln.
Der einzige Nachteil: Du brauchst ein Tablet von Apple. Nur manche Android-Modelle funktionieren mit diesem E-Piano. Falls du kein Tablet hast und dir auch keins anschaffen möchtest, solltest du dir dieses E-Piano besser nicht kaufen.
Yamaha P-S500 – Das hochwertigste Portable E-Piano
Das Yamaha P-S500 ist besonders leicht zu transportieren. Das P in dem Namen steht übrigens auch für “Portable”.
Es ist sehr selten, dass ein transportfreundliches E-Piano so hochwertige Features hat. Denn die Lernfunktion funktioniert hier genauso wie beim Yamaha Clavinova CSP 170 von oben.
Was besonders beeindruckend ist, ist die Anzahl an Sounds, die auf diesem E-Piano vorinstalliert sind. Es sind ganze 660! Im Durchschnitt haben E-Pianos normalerweise 5-20 verschiedene Sounds. Mehr über Sounds auf E-Pianos kannst du lernen, wenn du dem Link folgst.
Was mir auch gefällt, sind die Pedale dieses E-Pianos. Bei transportfreundlichen E-Pianos sind die Pedale meistens von extrem niedriger Qualität. Hier ist das nicht fall.
Yamaha Clavinova CVP 805
Über dieses E-Piano muss ich nicht viel sagen. Denn der Preis sagt schon alles aus: Um die 7000€ kostet es. Was es kann? Ich glaube alles.
Für dieses E-Piano brauchst du auch kein Tablet, da es ein integriertes Display hat.
Ich habe auch den Verdacht, dass dieses E-Piano den besten Klang hat. Du könntest es nämlich mit einem echten Klavier verwechseln. Denn es hat nicht nur einen, sondern 7 Lautsprecher, die aufeinander abgestimmt sind.
Kann ich mit einer E-Piano-Lernfunktion besser lernen?
Die beste Methode, um Klavier zu lernen, ist, sich einen Lehrer zu beschaffen. Lernfunktionen sind nicht in der Lage, Klavierlehrer zu ersetzen. Allerdings können sie eine Hilfestellung für Kinder oder Anfänger sein.
Ob der Lernprozess mithilfe der von Yamaha entwickelten Lernfunktion beschleunigt werden kann, muss noch untersucht werden.
Meine Vermutung ist, dass bei der Entscheidung mit oder ohne Lernfunktion zu lernen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel: Wie gut möchtest du eines Tages Klavier spielen? Wenn du hohe Ambitionen hast, empfehle ich dir den klassischen Weg, in dem du Notenlesen lernst.
Denn jemand, der gut Noten lesen kann, kann ein Stück viel schneller lernen als jemand, der sich auf die Lernfunktion eines Smart Pianos von Yamaha verlässt.
Doch wenn du lediglich einige deiner Lieblingscharts auf dem Klavier lernen möchtest, ist es für dich nicht zwingend notwendig, Noten lesen zu lernen. Vor allem, wenn du nicht vor hast, komplizierte Techniken wie Arpeggios zu lernen.